Für alle, die nicht bei unserer Wanderung in der Streuobstwiesen-Landschaft oberhalb von Alfter/Roisdorf dabei sein konnten – hier einige Impressionen von der tollen Natur.
Start war für die Gruppe der Hofladen Mandt – wer wollte, konnte sich schon mit einer Tasse Kaffee stärken. Somit waren wir auch nur einige Schritte von unberührter Natur entfernt.
Der Organisator und Leiter der Führung und Vorsitzende der „Buchstützen“, Andreas Owald, stimmte die Gruppe mit dem Gedicht „Herbst“ von Theodor Storm auf die Thematik ein. Aufgrund seiner Mitarbeit beim BUND Ortsgruppe Bornheim konnte Herr Owald schon viele Fragen zur Kultur der Streuobstwiesen beantworten – z. B. auch die Frage, worauf sich der Begriff „Streuobst“ bezieht: Streuobstbau ist nämlich eine Form des Obstbaus, bei dem mit umweltverträglichen Bewirtschaftungsmethoden Obst auf hochstämmigen Baumformen erzeugt wird. Die Bäume stehen im Gegensatz zu niederstämmigen Plantagenobstanlagen häufig „verstreut“ in der Landschaft.
Danach begann der „aktive“ Teil der Wanderung; zunächst ging es steil hinauf Richtung Heimatblick – kein Problem für die Teilnehmer der Wanderung. Unterhalb des ehemaligen Restaurants „Heimatblick“ gab es eine kleine Verschnaufpause und weitere Informationen zur Landschaft.
Weiter ging es über den „Blutpfad“ – diese Bezeichnung geht auf eine Legende zurück: einst sollen drei Schwestern des Breniger Klosters auf diesem Weg ihre kostbarste Reliquie, das Heilige Blut Christi, nach Endenich zur Mordkapelle bringen, als man ihr Kloster aufhob. Auf dem Blutpfad fanden sie jedoch einen grausamen Tod „durch die Hand von Meuchelmördern“.
Vorbei an einem kleinen privaten Weinberg führte der Weg weiter durch die Vorgebirgslandschaft zu unterschiedlichen Varianten von Streuobstwiesen.
Das Literarische kam natürlich auch nicht zu kurz; Heinz Erhardt hat einiges dazu geschrieben, und Herr Owald trug zwei nette Gedichte vor: „Die Untermieterin“ und – zur allgemeinen Erheiterung – noch „Die Made“:
Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.
Eines Morgens sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl!
Halt, noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!“
Also sprach sie und entwich. –
Made junior aber schlich hinterdrein;
doch das war schlecht!
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. Schade!
Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde …
Nach knapp 4 Kilometern hatten wir den Aussichtspunkt Böhling erreicht und waren somit wieder kurz vor unserem Ziel am Hofladen Mandt angekommen.
Alle freuten sich auf eine Stärkung in „Geli’s Kaffee-Ecke“ – den selbstgebackenen Kuchen von Angelika Pieper sollte man unbedingt probieren …
Damit ging dann nach rund 2 ½ Stunden eine schöne und auch lehrreiche Wanderung zu Ende.