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„Rebellen op Jöck“

„Rebellen op Jöck“ – dieser Rundweg erinnert an den „Vorgebirgsrebellen“ Wilhelm Maucher, der Zeit seines Lebens in Alfter lebte und wirkte.

Maucher Wegweiser kleinDer Weg im „Grenzgebiet“ der Gemeinden Alfter und Bornheim führt nicht nur an Sehenswürdigkeiten wie dem Alfterer Jüdischen Friedhof, Mauchers Friedensweg und der Alten Burg vorbei, sondern bietet eine phantastischen Ausblick auf das Rheintal, das Siebengebirge, Bonn und das Vorgebirge.

Wilhelm Maucher (* 25. Januar 1903 in Alfter; † 11. November 1993 in Alfter) war ein Friedenskämpfer. Er schuf den „Friedensweg“ auf der Grenze zwischen Alfter und dem Nachbarort Roisdorf.

Der Alfterer Obst- und Gemüsebauer, Sohn eines aus der Gegend von Ulm eingewanderten Gärtners, war zunächst in der katholischen Gemeindearbeit engagiert. Er lehnte aus christlicher Überzeugung den Nationalsozialismus ab und ging gemäß seinen Möglichkeiten gegen ihn vor, etwa indem er gegen die Nazis gerichtete Plakate druckte und sie in seiner Heimat, dem Vorgebirge, verteilte. Kurz vor Kriegsende kam Maucher dem Gestellungsbefehl nicht nach, sondern verblieb bis zum Einmarsch der Amerikaner im März 1945 in dem Versteck, das ihm eine mutige Roisdorfer Familie bot.

Auch gegenüber den Besatzungsmächten und den Behörden der jungen Bundesrepublik zeigte sich Maucher, wenn es um den Kampf gegen Ungerechtigkeiten ging, „rebellisch“: So gründete er den „Notabwehrausschuss der Obst- und Gemüsebauern des Vorgebirges“ und vertrat die Anliegen der Landwirte energisch gegenüber Wirtschaftsminister Ludwig Erhard. Damals kam die Bezeichnung „Rebell vom Vorgebirge“ für ihn auf.

Als Wilhelm Maucher 1953 mit der Vermarktung von Brombeerwein beginnt, ist der Name schnell gefunden: Rebellenblut – rot wie Portrait Wilhelm MaucherBlut und produziert von einem der letzten echten Rebellen. Die süßen Früchte wachsen oberhalb von Alfter und Roisdorf an den Hängen des Berges Heimatblick. Unter diesem Namen wiederum wird dort aus einem kleinen Kiosk ein weithin beliebtes Ausflugslokal. – 16 Jahre nach Mauchers Tod schließt die Gaststätte im Herbst 2009. Mit den Querelen um den geplanten Verkauf gerät plötzlich auch das weniger bekannte Vermächtnis des Rebellen in Gefahr: 1978 hatte Maucher unterhalb vom Heimatblick einen Friedensweg mit zehn Gebotssteinen angelegt, nach denen "alle Politiker und Machthaber dieser Erde handeln sollen". Der kaum 50 Meter lange Weg führt vom jüdischen Friedhof steil bergauf zum segnenden Christus, eine Statue, die der Nazi-Gegner, Deserteur und Pazifist unmittelbar nach Kriegsende gestiftet hatte. Neben Mauchers Leben dokumentiert das vom Förderverein Haus der Alfterer Geschichte herausgegebene Buch den Kampf um dieses einzigartige Ensemble, das uns der Rebell des Vorgebirges vor 35 Jahren hinterlassen hat.

Am Samstag, den 5. September bieten wir von den Buchstützen in Kooperation mit dem Haus der Alfterer Geschichte / Arbeitskreis Friedensweg eine „Literarische Wanderung“ auf dem Wanderweg „Rebellen op Jöck“ an. Wir erfahren viel Interessantes zu Wilhelm Maucher und dem Friedensweg und erwandern auf einer Wegstrecke von ca. 3,5 km die Schönheit der Natur auf dieser Strecke. Unterwegs halten wir immer wieder an, und es gibt kleinere Textlesungen aus verschiedenen Büchern und Broschüren zu Wilhelm Maucher. Auch wird unterwegs eine kleine Erfrischung gereicht… lassen Sie sich überraschen.

Da der Weg auf kurzen Teilen etwas steil ist und wir viel durch den Wald gehen, sind festes Schuhwerk und ggf. auch Wanderstöcke zu empfehlen. Die Strecke ist nicht für Kinderwagen geeignet.

Start ist um 14.00 Uhr am Friedhof Alfter (Buchholzweg). Ende der Literarischen Wanderung gegen 16.30 Uhr.

Der Eintritt ist frei – aber die beiden durchführenden Vereine freuen sich sehr über eine kleine Spende.

Aufgrund der coronabedingten Hygienevorschiften ist die Teilnehmerzahl begrenzt, eine vorherige Anmeldung telefonisch in der Bücherei Alfter unter 02222/935360 oder per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. mit Namen und Telefonnummer ist unbedingt erforderlich.

Bitte unbedingt einen Mund-und Nasenschutz mitführen.