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Von der Eifel an den Rhein – eine bemerkenswerte Lesung

Am Mittwoch, dem 22. Januar, konnte der Förderverein Buchstützen e. V. rund 30 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer zur ersten Lesung 2020 in der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus begrüßen.

Roswitha Hammer stellte ihr Buch „Böngesch Franz – Der lange Marsch von der Eifel an den Rhein“ vor.

Als die Vorsitzende des Fördervereins, Brigitte Emmerich, Frau Hammer kennenlernte, lebte sie in Troisdorf – also fast um die Ecke. Im letzten Sommer hat sie dann das Rheinland verlassen, um in die Eifel nach Dahlem zu ziehen – in den Ort, wo ihr Vater geboren ist und wo heute noch ein Teil ihrer Verwandtschaft lebt. Das Buch „Böngesch Franz …“ erzählt die Geschichte des Vaters von Frau Hammer – er war kein berühmter Mann, aber ein Beispiel für die vielen Menschen, die unter schwierigen Bedingungen gearbeitet und gelebt haben.

Franz Grün, 1923 geboren, ein Kind armer Bauern in der Eifel, erlebte eine Kindheit voller Entbehrungen, eine Jugend im Krieg, schlimme Jahre in Gefangenschaft, dann Wiederaufbauarbeit und jahrzehntelange Arbeit in der Chemieindustrie. Sein Leben umspannte verschiedene  Epochen, angefangen von der Weimarer Zeit, Nationalsozialismus bis hin zum Aufbau der neuen Republik. In Troisdorf Müllekoven ließ er sich nieder, heiratete im Jahr 1946 und gründete eine Familie.Hammer buch klein

Frau Hammer als jüngste Tochter hat dann nach dem Tod des Vaters begonnen, die Geschichte ihres Vaters aufzuschreiben; fast 2 Jahre lang hat sie recherchiert und mit Zeitzeugen gesprochen.

Sie hat als Erzieherin gearbeitet, ein Studium der Sozialwissenschaften abgeschlossen und war viele Jahre bei der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales beschäftigt.

Der Inhalt des Buches hat an diesem Abend viele im Publikum berührt; es waren „Zeitzeugen“ darunter, die selber noch die schlimme Kriegszeit erlebt haben – oder auch Besucher, deren Väter ein ähnliches Schicksal erlebt haben.

Auch die Beschreibung des Lebensabschnittes von Franz Grün in Troisdorf in den 60er und 70er Jahren weckte beim Publikum einige Erinnerungen.

Mit vielen Gesprächen nach dem lebendigen Vortrag von Frau Hammer und einer Signierstunde ihres Buches ging ein interessanter Abend zu Ende.