Steinerne Zeugen der Alfterer Geschichte

Die Sonne strahlte vom Himmel – ein idealer Tag, um auf einer Wanderung interessante Geschichten zur Alfterer Historie zu erleben.

„Stumme Zeugen – Wegekreuze in Alfter“ – der Förderverein Buchstützen e. V. hatte am 31. März 2017  zu diesem Thema eingeladen. Herr Heinz-Dieter Flamme – ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiete der Alfterer Geschichte, führte rund 15 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer (sowie einen Hund...) durch Alfter.

Beginnend an der öffentlichen  Bücherei St. Matthäus ging es zunächst einmal den Berg hinauf bis zum Sportplatz am Strangheidgesweg. Unterwegs erzählte Herr Flamme, der seit 2011 in Alfter-Oedekoven lebt, interessante Details zu den Ursprüngen solcher Wegekreuze. Sie dienten im christlichen Raum oft der Erinnerung bzw. dem Totengedenken oder waren ein Votiv – eine Gabe, die mit einer Bitte oder einem Dank verbunden ist.

Ein ganz besonderes Zeugnis der Geschichte ist die Judas-Thaddäus-Kapelle auf dem Rott – ganz oben zwischen Feldern und dem Wald.1034 wurde diese Kapelle mit zahlreichen Votivbildern und einem großen Altarbild vom Samenhändler Schmitz aus Alfter erbaut. Im Jahr 1997 brantte diese Kapelle ab; durch eine großartige Spendenaktion von Alfterer Bürgern konnte die Kapelle wieder aufgebaut werden. Heute gehört sie dem Verein „Haus der Alfterer Geschichte“;  gepflegt wird sie von der Gemeinschaft der katholischen Frauen.

Weiter ging die Wegekreuze-Wanderung über Birrekoven – dort findet man etwas versteckt in einem Vorgarten ein sogenanntes „Pestkreuz“ aus dem frühen 18. Jahrhundert; der Überlieferung nach soll an dieser Stelle die damals grassierende Pest zum Stillstand gekommen sein.

Weiter ging es zum Neubaugebiet an der Jakob-Reuter-Straße. Dort wurde vom Ehepaar Junkersdorf im Jahr 2010 ein großes Basaltkreuz in Auftrag gegeben; am 30. April 2013 wurde das Kreuz dann aufgestellt. Leider erlebte Herr Heinrich Junkersdorf die Aufstellung nicht mehr.

Über ein weiteres interessantes Wegekreuz am der Ecke Pelzstrasse/Bonner Weg ging es zur Pelzstrasse weiter; dort ist an einem Fachwerkhaus ein einfaches Holzkreuz angebracht. Der Korpus wurde leider bei einem Verkehrsunfall zerstört.

Nach fast 2 Stunden kam die Gruppe um Herrn Flamme dann wieder an der Bücherei  an – dort endete die interessante historische Wanderung.

Näheres über die Wegekreuze in Gemeindegebiet Alfter kann man nachlesen im Buch „Wegekreuze“ von Heinz-Dieter Flamme aus dem Jahr 2014. Es ist für 5,00 € erhältlich in der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus Alfter.