Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass Frau Roswitha Weber Anfang Dezember ihrer schweren Krankheit erlegen ist.
Für die Buchstützen hatte Frau Weber im Jahr 2022 eine sehr interessante Führung „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Alfter“ geleitet. Das Schicksal von 4 jüdischen Familien in Alfter lag ihr schon seit vielen Jahren am Herzen, und sie hat immer wieder dafür gekämpft, dass diese Erinnerung nicht mehr verblasst.
Roswitha Weber war Rektorin der Georg-von-Boeselager-Schule in Heimerzheim. Vorher unterrichtete sie in der Alfterer Hauptschule, später war sie dort auch Konrektorin. Mit einer siebten Klasse beteiligte sie sich 1981 an einem Wettbewerb zu Leben und Spuren jüdischer Mitbürger in Gemeinden, den der damalige NRW-Ministerpräsident Johannes Rau ausgeschrieben hatte. Die Schüler befragten viele Alfterer nach ihren Erinnerungen an jüdische Mitbewohner.
Auch in diesem Jahr war diese Führung – die auf sehr großes Interesse gestoßen war – wieder vorgesehen. Trotz ihrer Krankheit war Frau Weber noch voller Elan – und sie wollte mit uns, den Buchstützen, unbedingt diese Veranstaltung durchführen – besonders vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegsgeschehens und des steigenden Antisemitismus auch in unserem Land.
Leider mussten wir diese Veranstaltung dann ausfallen lassen; Frau Weber wollte gerne Rosen an den Stolpersteinen in der Holzgasse und Knipsgasse abgelegt haben – dies hat dann in Vertretung für sie ihr Sohn gemacht.
Wir sind sehr traurig, dass wir Frau Weber nur für so kurze Zeit kennenlernen durften – ihrer Familie wünschen wir viel Kraft und Zuversicht in dieser schweren Zeit.